Abbildung 1: Für alles selbst zuständig zu sein bedeutet
nicht auch, dass der Selbstständig ständig alles selbst erledigen
muss. Er trägt die Verantwortung, dass am Ende alles richtig
ist. Dazwischen können ruhig helfende Hände von Außenstehenden
die Arbeit ein wenig erleichtern.
Welche
Vorteile bringt Outsourcing?
Erfolgreich selbstständig zu sein, heißt selbst zuständig
zu sein für alles. Gerade in den Anfängen der Selbstständigkeit,
wenn die Einnahmen noch nicht so üppig fließen, wenn der Terminkalender
noch nicht mit Kundenterminen überfüllt ist, managen Selbstständige
alles selbst, erledigen alle Arbeit selbst. Doch nach einer
Weile ist meistens ein Punkt erreicht, in dem die Zeit immer
knapper wird. Aufträge können verloren gehen, weil nicht ausreichend
Ressourcen zur Verfügung stehen. Der erste Mitarbeiter muss
eingestellt werden. Sonst bleiben dringende Arbeiten liegen.
Das ist dann das Ende des Ein-Mann- oder Ein-Frau-Unternehmens.
Doch für manche Arbeiten lohnt es sich einfach nicht, eigens
einen Mitarbeiter einzustellen. Was also tun? Die Lösung lautet
Outsourcing.
Was bedeutet
Outsourcing?
Unternehmer,
die wachsen wollen, erreichen irgendwann einen Punkt, an dem
sie mehr und mehr an ihrem Unternehmen arbeiten und nicht
mehr in ihrem Unternehmen. Sie müssen sich um Organisatorisches
kümmern, müssen planen, neue Kunden gewinnen, die Beziehung
zu den bestehenden Kunden pflegen und vieles mehr. Die eigentliche
Arbeit, mit der das Unternehmen Geld verdient, erledigen die
Mitarbeiter.
Unternehmer, die für bestimmte Arbeiten nicht eigens einen
Mitarbeiter einstellen können oder wollen, sollten über Outsourcing
nachdenken. Dabei geht es darum ganz bestimmte Leistungen
an Externe auszulagern. Das kann einmalig erfolgen, beispielsweise
im Rahmen eines Projektes. Das kann auch regelmäßig erfolgen,
beispielsweise die Auslagerung
des Lohnbüros, um die monatlichen Lohn- und Gehaltsabrechnungen
korrekt zu erstellen. Wichtig beim Outsourcing ist, dass die
Person, die diese regelmäßigen Leistungen erbringt, nicht
im Unternehmen angestellt ist.
Ist Outsourcing
gut?
Wer von Outsourcing hört, denkt oft daran, dass große Unternehmen
Arbeitsplätze von Europa nach Asien verlagern, die Produktion
nach Übersee auslagern. Der Begriff ist negativ behaftet.
Doch Outsourcing gab es schon lange vor der massenweisen Auslagerung
von Arbeitsplätzen ins Ausland.
Und:
Outsourcing ist nicht gut oder schlecht. Die meisten Unternehmen
und auch Privatpersonen lagern Arbeiten aus. Sie beauftragen
Programmierer, Texter, Handwerker, Berater für Arbeiten, die
sie selbst nicht oder nicht so gut oder schnell durchführen
können. Für Unternehmen ist es meistens finanziell günstiger,
solche Arbeiten auszulagern als eigens dafür einen Mitarbeiter
einzustellen, auch wenn es ein Verwandter
wäre, der im Moment noch nicht so viel Geld verlangt. Das
gilt vor allem, wenn diese Arbeiten von Umfang und Häufigkeit
in kurzer Zeit zu bewältigen sind. Outsourcing bietet vielen
Freiberuflern eine Chance, sich beruflich auf eigene Beine
zu stellen.
Was lässt
sich alles outsourcen?
Für das Outsourcen gibt es keine strikten Regeln. Im Optimalfall
lagern Selbstständige alles aus, das nicht zu ihrer Kernkompetenz
gehört. Texter sollten sich nur auf das Texten konzentrieren,
Übersetzer nur auf das Übersetzen und auch Programmierer sollten
sich nicht mit Buchhaltung oder Marketing herumschlagen, sondern
programmieren. Jeder sollte das tun, was er am besten kann
und sich auf das konzentrieren, was der Kunde bezahlt.
Warum
ist die Konzentration auf die Kernaufgabe so wichtig?
Bei jedem Job fallen unzählige Arbeiten an, das ist korrekt.
Doch die Kunden interessiert das ganze Drumherum nicht. Sie
wollen am Ende das Produkt, das sie bestellt haben. Wer die
Rechnung dazu schreibt, die E-Mail-Anfrage beantwortet oder
Anzeigen schaltet, ist dem Kunden egal. Dafür zahlt er nicht.
Trotzdem fallen diese Arbeiten an. Der Kunde zahlt weder Extrageld,
weil zur gleichen Zeit noch die Steuererklärung zu erledigen
war. Er toleriert auch keine zeitlichen Verzögerungen, weil
noch Arbeiten an der Internetseite notwendig waren.
Wer soll
das bezahlen?
Viele lagern Arbeiten nicht aus, weil sie denken, dass sie
sich das nicht leisten können. Das Schöne am Outsourcing:
Es muss nicht alles auf einmal ausgelagert werden. Selbstständige
sollten immer nur dann eine Arbeit auslagern, wenn sie die
dadurch gewonnene Zeit nutzen können, um Geld zu verdienen.
Wer also die Möglichkeit hat, anstelle sich mit der Buchhaltung
herumzuschlagen, einen neuen Kunden zu gewinnen und für diesen
direkt zu arbeiten, der sollte das tun. Die Buchhaltung übernimmt
dann jemand, dem das Spaß macht. Das geht viel schneller und
ist am Ende gar nicht so teuer, weil der Selbstständige in
derselben Zeit etwas tun konnte, um Geld zu verdienen. Selbst
wenn das Geld, das der neue Kunde für seinen ersten Auftrag
bezahlt, am Ende komplett für die ausgelagerte Arbeit zu zahlen
ist, war es dennoch eine lohnende Investition:
-
ein Buchhalter kennt noch ein paar Tipps und Tricks und
kann helfen Steuern zu sparen
-
die Kernaufgabe macht viel mehr Spaß als die Buchhaltung
-
der neue Kunde entwickelt sich eventuell zu einem Stammkunden
Auslagern
an andere Selbstständige
Wer
als Selbstständiger anfängt, Arbeiten auszulagern, kann hier
auf andere Selbstständige und Freiberufler setzen. Diese lagern
eventuell auch Arbeiten aus und finden unter ihren Kunden
vielleicht genau die Dienstleistung, die sie suchen. So können
Partnerschaften entstehen oder Kooperationen. Selbstständige
vermitteln sich gegenseitig Aufträge und helfen sich aus.
Ein solches Netzwerk ist Gold wert.
Zu anderen Selbstständigen entsteht viel schneller eine Verbindung.
Eine solche Verbindung zu einem großen Unternehmen aufzubauen
und langfristig zu pflegen ist viel schwieriger.
Abbildung 1: Pixabay © lukasbieri (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © geralt (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay © free-photos (CC0 Public Domain)
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