Der Fachkräftemangel in vielen Branchen erfordert in
zahlreichen Führungsetagen ein Umsteuern. Die Zeiten,
in denen sich Betriebe aus einem Bewerberstapel die talentiertesten
Köpfe herauspicken konnten, sind vielfach vorbei. Heute
müssen Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern
oft mehr als Geld bieten, um qualifizierte Kandidaten an Bord
zu locken und dort zu halten.
Talent
onboarding nennen spezialisierte Unternehmensberater wie das
Berliner
Team neue Rekrutierungsstrategien, die mit mehr als einem
Kaffeeautomaten oder Müsliriegeln kompetente Mitarbeiter
ins Unternehmen locken sollen.
Talent
onboarding umfasst
- Unternehmensanreize
- Einfache
Einstellungsprozesse
- Planvolle
und strukturierte Einarbeitung
-
Betreuung beim Unternehmenseintritt (Mentoring)
-
Erleichterte Einarbeitung und Vernetzung
-
Entwicklungsmöglichkeiten
-
Zufriedenstellende Arbeitsstrukturen
Was
macht ein Unternehmen attraktiv?
Die größte Herausforderung für Unternehmen
im Konkurrenzkampf um Talente ist, den Betrieb nicht nur oberflächlich
attraktiv für Bewerber und vorhandene Mitarbeiter zu
gestalten. Denn Imagekampagnen verfangen bei Mitarbeitern
nicht, die auch hinter die Kulissen blicken können.
In
Zeiten von Bewertungsportalen müssen Unternehmensanreize
real und nachhaltig sein, wenn Interessenten nicht bereits
in der Probezeit wieder kündigen sollen.
Eine
hohe Fluktuation bedeutet für Unternehmen einen Imageverlust,
Kompetenzverlust, Zeitverschwendung und geringe Effizienz.
Zeitgemäße
Unternehmensanreize für das Talent Management
- Angemessene
Entlohnung, Prämien und Mitarbeiterbeteiligung
- Flexibles
Zeitmanagement, eigene Zeiteinteilung, Homeoffice, gute
Work-Life-Balance
-
Persönliche Anerkennung, Belohnungen
- Modernes
Equipment und zeitgemäße Arbeitsausstattung
-
Mitsprache und Entscheidungsspielräume, Eigenverantwortung
- Sinnvolle,
nützliche und ganzheitliche Arbeit
-
Raum für Ideen, Kreativität und persönliche
Talente im Unternehmen
- Flache
Hierarchien mit echter Mitsprache/Beteiligung
-
Interne Kommunikationskanäle zur Vernetzung
-
Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten
- Freiräume
im Unternehmen für Entspannung, Sport, Kommunikation,
Ernährung
-
Freiwillige Unternehmensevents zum Teambuilding
-
Soziale und ökologische Unternehmensverantwortung
-
Gute Reputation des Unternehmens
Was macht
einen Arbeitsplatz unattraktiv?
Die Liste der Unternehmensanreize ist noch länger und
nicht jeder Aspekt ist jedem Bewerber wichtig. Tatsache ist
aber, dass neben der Entlohnung, das Zeitmanagement, Anerkennung
und eigene Entscheidungsspielräume für Angestellte
zunehmend an Bedeutung gewinnen. Noch länger ist die
Liste, mit der sich Unternehmen Ihr Image nachhaltig ruinieren
können: Zeit-/Druck, Kontrolle, Befehlsstrukturen, Missachtung,
Ungerechtigkeit, Widersprüchlichkeit, Planlosigkeit,
, Doppelmoral, mangelhafte Arbeitsmittel und -Werkzeuge, Unterbezahlung
oder Ausbeutung sind Prinzipien und Merkmale, auf die Mitarbeiter
mit Verweigerung reagieren.
Talent
Management muss Mitarbeitern Chancen eröffnen
Für viele Führungskräfte ist es eine echte
Herausforderung, Kompetenzen abzugeben, zu delegieren, Teamentscheidungen
zu respektieren oder auf die Kompetenz der Mitarbeiter zu
vertrauen. Beim Talent Management ergeben sich aber genau
hier die Chancen, die ein Unternehmen für Bewerber attraktiv
machen. Denn kein Mitarbeiter möchte nur funktionieren.
Jede und jeder möchte als Person wahrgenommen werden,
die etwas leistet, Ideen hat und dabei auch Spaß und
Stolz erleben möchte.
Mitarbeiter
an Veränderung der Unternehmensstrukturen beteiligen
Unternehmensberater sprechen hier auch vom Employer Branding,
der Markenbildung nach innen und nach außen. Sie entsteht
kraftvoll auch nach innen, wenn sich Beschäftigte in
Unternehmensstrukturen wohlfühlen und sich mit ihnen
identifizieren. Gelingt dies, ist es für das Unternehmen
auch kein Problem, seine Mitarbeiter langfristig zu halten.
Diese Zufriedenheit wird beim Talent Management als Anreiz
überzeugend von den Mitarbeitern nach außen getragen.
Allerdings ist Employer Branding ein fortwährender Anpassungsprozess
der Unternehmensstrukturen an einen sich wandelnden Markt
und veränderte Bedürfnisse der Belegschaft. Es fordert
alle Beteiligten und muss strukturell gewollt sein. Eine stimmige,
gelebte und attraktive Unternehmenskultur ist Basis und Substanz
eines Employer Branding, dass nach innen und nach außen
strahlt und Menschen anzieht und bindet.
Erleichtertes
Onboarding durch transparente Verfahren
Die erleichterten Zugangsmöglichkeiten beim Onboarding
eines Unternehmens sind bei einem positiven Image einfach
zu ergänzen. Eine einfache Bewerbungsmaske, aussagekräftige
Announcen nicht nur auf der Unternehmensseite genügen,
wenn sie zeitnah gepflegt werden. Erfolgreich und notwendig
sind auch Methoden des Active Sourcing und das Bilden von
Talent-Pools und Communities, die nachhaltig interessante
Potentiale an das Unternehmen binden.
Auch der interne Einarbeitungsprozess in einem Unternehmen
kann durch strukturierte Vorbereitungen beschleunigt und sukzessive
intensiviert werden. Dazu zählt nicht nur ein vorbereiteter
Arbeitsplatz mit Arbeitsgeräten oder E-Mail-Adresse,
auch für Einführungen müssen Kollegen und Zeit
eingeplant sein.
Schnelle
Integration durch planvolle Einarbeitung
Beim Abbau von Wissenslücken können nicht nur die
Kollegen, sondern auch ein internes Fortbildungsnetz und ergänzende
Weiterbildungen für die gesamte Belegschaft helfen. Ergänzende
Einführungen in die Abläufe des Unternehmens sollten
dem neuen Mitarbeiter schnell den Eindruck vermitteln, dass
hier ein Platz für ihn bereit ist und es sich gerne an
weiteren Aktivitäten der Mitarbeiter beteiligen kann.
Talent Management ist eine Willkommenskultur, die jeden Neuling
mit Respekt, Interesse und Neugier empfängt und auch
bald vor Herausforderungen stellt, statt ihn Kaffeekochen
und Kopieren zu lassen. Um ein Unternehmen fit für diese
Herausforderung zu machen, ist häufig der erfahrene Blick
von außen durch nüchterne Unternehmensberater hilfreich.
Bildquelle: Team
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