In den eigenen vier Wänden fühlt man sich bekanntlich am wohlsten.
Aber warum eigentlich? Sind es die vertrauten Einrichtungsgegenstände
oder einfach das Gefühl zu Hause zu sein? Womöglich spielen
noch andere Faktoren eine Rolle bei der Frage, ob wir uns
an einem Ort wohl fühlen oder nicht. Das Raumklima wirkt sich
zum Beispiel unbewusst auf unser Empfinden aus.
In der eigenen Wohnung achtet man mithilfe von Pflanzen,
Duftsäckchen und regelmäßigem Lüften darauf, dass keine schlechte
Luft entsteht. In Büroräumen werden diese Maßnahmen hingegen
häufig vernachlässigt. Vielen Unternehmensleitern ist gar
nicht bewusst, dass sich stickige Luft negativ auf die Effizienz
ihrer Angestellten auswirkt. Dabei gibt es zahlreiche einfache
Möglichkeiten, für ein optimales Raumklima am Arbeitsplatz
zu sorgen.
Das richtige Raumklima in Büros ist ein häufig unterschätzter
Faktor
Aus vielen Untersuchungen geht hervor, dass ein optimales
Raumklima am Arbeitsplatz die geistige Leistungsbereitschaft
des Personals erhöht. Dabei stehen erstaunlicherweise weniger
die Wohlfühlaspekte im Vordergrund als die physischen Faktoren.
Verbrauchte Luft weist einen niedrigeren Sauerstoff Gehalt
auf, der allerdings grundlegend für effizientes Arbeiten ist.
Nur mit ausreichend Sauerstoff können die Gehirnzellen ihre
vollständige Leistung ausschöpfen. Bekannt ist diesbezüglich
die Erkenntnis, dass sportliche Aktivität etwa die Kreativität
anregen und vor Altersvergesslichkeit schützen kann. Dem liegt
derselbe Effekt zu Grunde, nämlich dass eine erhöhte Sauerstoffzufuhr
die Denkleistung anregt. Beim Sport steigt der Blutdruck,
sodass die roten Blutkörperchen, welche als Sauerstoffträger
fungieren, schneller zu den Organen gelangen. Mit dem passenden
Raumklima ist Sport also quasi im Sitzen möglich. Wahrer Denksport
eben.
So wirkt sich ein optimales Raumklima auf Angestellte und
Mitarbeiter aus
Ein gutes Raumklima wirkt sich allein durch die Wahrnehmung
positiv auf die die Leistung und
Motivation der Mitarbeiter im Unternehmen aus. Sie fühlen
sich am Arbeitsplatz sichtlich wohler und entspannter. Nicht
umsonst ist die Rede von "dicker Luft", wenn die
Atmosphäre an einem Ort angespannt ist. Experimente haben
gezeigt, dass sich die unmittelbare Umgebung auf die Kreativität
sowie die Sorgfältigkeit eines Menschen auswirkt. Arbeitsprozesse
werden schneller abgewickelt, die Angestellten arbeiten konzentrierter
und ihnen unterlaufen weniger Fehler. Noch dazu bleibt dieser
Zustand lange Zeit erhalten, da der Körper nicht so schnell
ermüdet. Außerdem besagen Statistiken, dass Angestellte bei
schlechtem Raumklima wesentliche öfter erkranken.
Diese Faktoren beeinflussen das Raumklima negativ
Mit dem Öffnen eines Fensters ist noch lange nicht für ein
geeignetes Raumklima gesorgt. Von draußen dringt der Straßenlärm
hinein, drinnen surren die Computer. Noch dazu staut sich
die Mittagshitze hinter schweren Rollos. Vor allem in Berufen,
in denen mit schädlichen Stoffen gearbeitet wird, verschmutzen
kleine Partikel unbemerkt die Luft. Aber auch in Altbauten
kann sich längst Schimmel unter der Fassade gebildet haben.
Ist die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch, bilden sich die
Pilze in kurzer Zeit und geben Schadstoffe an die Luft ab.
Räume mit Teppichböden sind besonders gefährdet, da sich der
Staub und die Wärme sowie kleine Schmutzpartikel in dem Stoff
ablagern.
Möglichkeiten, das Raumklima nachhaltig zu verbessern
Zimmerpflanzen sind die beste Möglichkeit, das Raumklima
zu optimieren. Gewächsen wie der Friedenslilie, der Efeutute
oder dem Gummibaum werden entsprechende Eigenschaften nachgesagt.
Ihre Blätter filtern die Schadstoffe aus der Luft und wandeln
sie um, ganz ähnlich wie bei der Fotosynthese. Nicht zuletzt
wirkt sich eine solche Zimmerbegrünung auch optisch positiv
aus. Des Weiteren empfehlen Experten eine Luftfeuchtigkeit
von 40 bis 60 %. Diese kann man ganz einfach mit speziellen
Luftbefeuchtern erzeugen. Klimaanlagen sind hingegen oft ungeeignet,
da sich Mitarbeiter häufig erkälten, wenn sie im Winter von
der trockenen Heizungsluft in die Kälte gehen oder im Sommer
ständig einem kühlen Luftzug ausgesetzt sind. Dabei gilt darauf
zu achten, dass die verwendeten Luftbefeuchter keine künstlichen
Gerüche aussenden. Diese verursachen häufig Kopfschmerzen
und verschlechtern die Luft auf diese Weise.
Bereits bei der Bauplanung auf das Raumklima achten
Am besten ist es, bereits beim Bau auf ein optimales Raumklima
zu achten. Dies kann zum Beispiel durch den Einbau von Sensoren
zur Temperatur- und Feuchtigkeitsmessung erfolgen. Weiterhin
sollten die Büroräume möglichst nicht nach Süden ausgerichtet
sein, damit sich am Mittag nicht die Hitze staut. Regelmäßig
sollten zudem die Wasserrohre im Mauerwerk überprüft werden,
damit kein Wasser austritt und Schimmel verursacht.
Fazit
Dass ein optimales Raumklima die Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern
steigert, ist keine Mutmaßung, sondern beruht auf wissenschaftlichen
Erkenntnissen. Daher sollte es im Interesse jedes Arbeitgebers
liegen, optimale Voraussetzungen zu schaffen.
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