In der Arbeitswelt ist die Körpersprache ein wichtiges Tool,
um Kompetenz zu vermitteln und sich durchzusetzen. Beinahe
instinktiv können wir Unsicherheiten und fehlende Entscheidungsfreudigkeit
beim Gegenüber feststellen, was zu großen Nachteilen in Verhandlungen
und Bewerbungsgesprächen führen kann. Wer sich jedoch ein
wenig mit Körpersprache beschäftigt hat, findet schnell heraus,
mit welchen simplen Gesten und Haltungen diese Problematiken
negiert werden können. So kann man nicht nur selbstbewusster
auftreten, sondern sich auch tatsächlich so fühlen.
Körperhaltung und Siegerposen
Die Körperhaltung sagt wahnsinnig viel über unser Innenleben
aus. Traurige Menschen nehmen oft eine geknickte Haltung ein,
glückliche gehen und stehen hingegen aufrecht. Aufregung und
Angst, sowie Erfolgsgefühle und Selbstbewusstsein haben ebenfalls
sehr eindeutige Haltungen, durch die sie auch auf nonverbaler
Ebene wahrgenommen werden können. Sieht man sich den Sieger
bei einem Wettbewerb an und vergleicht ihn mit dem Verlierer,
muss man kaum das Ergebnis kennen, um sie voneinander zu unterscheiden.
Wer sich diese Tatsache bewusst macht, kann viele Vorteile
dadurch erlangen. Natürlich kann man nämlich auch aktiv Körperhaltungen
einnehmen, die dem derzeitigen Gemütszustand nicht entsprechen.
Wer z. B. sehr nervös vor einem Bewerbungsgespräch ist, muss
deshalb nicht mit angezogenen Schultern und gesenktem Haupt
in den Besprechungsraum hineingehen. Stattdessen kann ganz
bewusst eine starke, aussagekräftige Haltung eingenommen werden,
die Selbstbewusstsein verströmt. Das Tolle daran: Oftmals
hilft diese positive Körperhaltung dabei, dass man sich tatsächlich
wohler fühlt. Einige Menschen gehen sogar so weit, dass sie
typische Siegerpositionen vor nervenaufreibenden Ereignissen
einnehmen, um ihrer Psyche mehr Mut vorzutäuschen – und es
wirkt! Vor dem Vorstellungsgespräch kann man also z. B. einen
kurzen Abstecher auf die Toilette oder einen ungesehenen Ort
machen und dort einfach siegessicher die Arme über den Kopf
strecken. Das bekämpft Nervosität und stärkt vor dem großen
Moment.
Das echte Pokerface
Der Begriff Pokerface kommt eigentlich von Pokerspielern,
wie der Name bereits andeutet. Während einer Partie ist es
besonders wichtig, den anderen Spielern nicht durch eine eindeutige
Mimik zu verraten, ob man gute oder schlechte Karten besitzt.
Der außergewöhnliche Begriff ist mittlerweile zum Synonym
für eine lockere und neutrale Mimik geworden, die die eigenen
Emotionen nicht sofort verrät. Darum wird er mittlerweile
auch in der Körpersprache eingesetzt. Ein Pokerface hat viele
Einsatzmöglichkeiten, besonders wenn es um das Berufsleben
geht. Man stelle sich folgende Situation vor: Ein neuer Bewerber
erscheint bei einem Bewerbungsgespräch und soll sich vorstellen.
Dabei werden zahlreiche Fragen gestellt und schlussendlich
ein Angebot gemacht. Der Bewerber ist mit dem Gehaltsniveau
nicht ganz zufrieden und möchte herausfinden, ob es noch eine
Verhandlungsbasis gibt. Sollte das Gehalt nicht aufgestockt
werden, würde er den Job allerdings trotzdem annehmen. Nun
ist das Pokerface gefragt, denn der Bewerber spielt mit schlechten
Karten. Er muss nun versuchen, dem Arbeitgeber nicht sofort
zu zeigen, dass er sich auch mit weniger zufriedengeben würde,
denn ansonsten ist seine Verhandlungsbasis verloren. Bis es
also zu einer klaren Aussage des Gegenübers kommt, muss der
potentielle Arbeitnehmer eine neutrale Haltung einnehmen und
darf nicht sofort nachgeben oder einknicken. Ähnliches gilt
natürlich auch für Verhandlungen zwischen Kunden und Dienstleistern
und andere Geschäftsbeziehungen.
Entspannte Gestik und Bewegung
Neben der Mimik und der Körperhaltung ist natürlich auch
die Gestik ein sehr wichtiger Teil des Erscheinungsbildes.
Wer nervös ist, neigt dazu, sich schnell und ruckartig zu
bewegen, eine Funktion, die eigentlich aus dem Fight-or-Flight-Modus
stammt. Nervosität ist eine Form der Angst, die dem Körper
vorspielt, in der Nähe einer Gefahr zu sein. Auch wenn wir
uns bei einem Bewerbungsgespräch in keiner akuten Gefahrensituation
befinden, ist unser Körper jederzeit dazu bereit, die Flucht
zu ergreifen. Das soll das Gegenüber aber natürlich nicht
merken. Um die Gestik besser zu steuern und ruhige Bewegungen
zu meistern, gilt es als allererstes die Atmung zu kontrollieren.
Langsame Atemzüge oder spezielle Atemtechniken entspannen
den Körper, bringen den Puls herunter und sorgen allgemein
für mehr geistige Klarheit. Und mit dieser beruhigen sich
auch unsere Bewegungen.
Körpersprache ist ein wahnsinnig wichtiges Element im persönlichen
Auftreten. Wer einen guten Job und ein angemessenes Gehalt
erlangen möchte, muss sich auch mit diesem Bereich auseinandersetzen,
vor allem wenn er oder sie zu Nervosität neigt. Mit ein paar
einfachen Tipps bekommt man nervöse Angewohnheiten jedoch
leicht in den Griff!
Bildquelle: Pixabay.com
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