Abbildung 1: Angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt
und dem akuten Fachkräftemangel ist es gar nicht mehr so einfach,
einen neuen, passenden Mitarbeiter im Unternehmen willkommen
zu heißen.
Employer
Branding – der Arbeitgeber als Marke
Lange Zeit gab es ein großes Überangebot an Bewerbern, Unternehmen
mussten sich nicht besonders anstrengen, gute Mitarbeiter
zu finden. Fast täglich flatterten Initiativbewerbungen herein.
Auf Stellenanzeigen war die Resonanz immer sehr groß. Durch
die demografische Entwicklung der Bevölkerung hat sich das
in den letzten Jahren stark verändert. Fachkräfte sind Mangelware
geworden. Unternehmen, die die besten Mitarbeiter in ihr Unternehmen
holen und behalten wollen, müssen sich ganz mächtig ins Zeug
legen. Unternehmen können hier nur gewinnen, wenn sie in der
Lage sind, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren,
und zwar nicht nur für die neuen Mitarbeiter, damit sie ins
Unternehmen kommen, sondern auch für bereits bestehende Arbeitsverhältnisse,
damit die Mitarbeiter nicht wechseln wollen.
Attraktive
und authentische Arbeitgebermarke lockt qualifizierte Fachkräfte
an
Unternehmen, denen es gelungen ist, sich als attraktive Arbeitgebermarke
zu positionieren, müssen sich nicht so viele Sorgen um qualifizierte
Fachkräfte oder überhaupt um Mitarbeiter machen. Gerade kleinen
und mittelständischen Unternehmen fällt es schwer sich gegenüber
großen Konzernen zu behaupten. Sie sind häufig in einer schwierigeren
Ausgangslage. Die großen Konzerne profitieren von ihrer Bekanntheit.
Sie haben auch die besseren Möglichkeiten, ihren Mitarbeitern
flexible Arbeitsbedingungen oder zahlreiche Vergünstigungen
zu bieten. In kleineren Unternehmen hingegen haben die Mitarbeiter
viel mehr Möglichkeiten, sich einzubringen, beispielsweise
bei Entscheidungsfindungen.
Um
gut qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, ist es notwendig,
dass kleine und mittelständische Unternehmen ihre Vorzüge
ins rechte Licht rücken. Sie brauchen ein Konzept, um ihre
Attraktivität als Arbeitgeber zu verbessern. Auf dem Weg zur
angesehenen Arbeitgebermarke brauchen sie häufig nicht nur
ein moderneres Personalmarketing, sondern auch modernere Arbeitsbedingungen
und ein Employer Branding. Bei diesen Schritten haben Unternehmen
oft sehr viele Fragen, die eine moderne Personalberatung
beantworten kann.
Welche
positiven Effekte hat eine attraktive Arbeitgebermarke?
Teilweise entsteht durch eine attraktive Arbeitgebermarke
ein Dominoeffekt, der sich in vielen anderen Unternehmensbereichen
ebenfalls bemerkbar macht. So verbessert sich die Auswahl
der Bewerber, die zum Unternehmen und zur Stellenausschreibung
passen. Die Mitarbeiterzufriedenheit steigt, was die Leistungsmotivation
verbessert und den Krankenstand reduziert. Die Qualität der
Arbeitsergebnisse ist hoch. Die Mitarbeiter bleiben gerne
im Unternehmen, was zur Folge hat, dass Kompetenzen und Fachkenntnisse
im Unternehmen verbleiben. Die Mitarbeiter identifizieren
sich viel stärker mit dem Unternehmen, sind loyaler und stimmen
mit den Unternehmenszielen überein. Die Fluktuationskosten
sinken. Der Führungsaufwand sinkt. Die interne Kommunikation
ist effektiver. Der Zusammenhalt insgesamt im Unternehmen
steigt. Alles zusammengenommen stärkt das Image des Unternehmens
und steigert den Unternehmenswert.
Diese positiven Effekte wirken sich nicht nur auf die bestehenden
Mitarbeiter aus, sondern auch auf die Mitarbeitergewinnung,
die Mitarbeiterbindung, die Arbeitsleistung jedes Einzelnen
und letztendlich auf die Unternehmenskultur und die Unternehmensmarke.
Authentisches
Personalmarketing hilft beim Recruiting von Fachkräften
Um eine Arbeitgebermarke erfolgreich zu positionieren ist
es wichtig, sie regelmäßig weiterzuentwickeln. Dabei sollten
alle Aktivitäten aufeinander abgestimmt sein. Das heißt, dass
in Stellenanzeigen
beispielsweise auch Platz sein sollte für die zentralen Unternehmenswerte.
So können Interessenten schon beim Lesen der Stellenanzeige
feststellen, ob sie zu dem Unternehmen passen und der Arbeitgeber
ihren Ansprüchen gerecht wird. Sie können direkt erkennen,
wofür ein Arbeitgeber steht und welche Aspekte gegenüber den
Konkurrenten anders sind.
Hier spielen häufig auch emotionale Faktoren eine wichtige
Rolle. Damit die Arbeitgebermarke wirklich ein Spiegel der
Unternehmenswerte und -kultur ist, müssen Unternehmen authentisch
sein. Stellenanzeigen müssen Interessenten begeistern können
und gleichzeitig Vertrauen erzeugen.
Ein
anderer wesentlicher Aspekt bei der Auswahl neuer Mitarbeiter
sind die Bedürfnisse der anderen Mitglieder im Team. Dabei
stellt sich dann beispielsweise die Frage, ob der neue Mitarbeiter
auch tatsächlich ins Team passt, ob er eine freundliche Ausstrahlung
hat. Auch die Frage zu sozialen Kompetenzen ist dabei wichtig,
allen voran Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft.
Nicht zuletzt muss der neue Mitarbeiter auch fachlich kompetent
sein.
Personalverantwortliche und Unternehmen müssen diese Fragen
im Vorstellungsgespräch klären. Denn ein neuer Mitarbeiter,
der überhaupt nicht mit den anderen Mitarbeitern harmoniert,
kann am Ende einen erheblichen Schaden am Image als Arbeitgeber
verursachen und dem Unternehmen damit insgesamt schaden.
Einfache
Schritte zur Entwicklung der Arbeitgebermarke
Unternehmen,
die sich als Arbeitgeber positionieren wollen, sollten systematisch
und strukturiert an die Umsetzung gehen. Als Erstes ist
es wichtig, eine gründliche Anfangsanalyse zu machen. Dazu
gehört es genau herauszustellen, was das Unternehmen als Arbeitgeber
aktuell auszeichnet und welche Zielgruppe bei Recruiting-Maßnahmen
im Fokus steht. Denn die Maßnahmen und das Ergebnis der Entwicklung
der Arbeitgebermarke sollen zum einen zum Unternehmen passen
und zum anderen auch zur Zielgruppe. Nur dann lässt sich erfolgreiches
Recruiting realisieren.
Auch wichtig in diesem Zusammenhang sind Kenntnisse über Wettbewerber,
die ebenfalls nach entsprechend gut qualifizierten Fachkräften
suchen. Je besser ein Unternehmen seine Mitbewerber kenn,
umso einfacher ist es, sich von ihnen abzuheben und die eigenen
Stärken herauszustellen.
Fazit
Je weniger Fachkräfte aktiv auf Arbeitssuche sind, umso wichtiger
ist die richtige Strategie beim Recruiting. Durch die demografische
Entwicklung der Bevölkerung ist dieses Thema für viele Unternehmen
sehr wichtig geworden. In einigen Branchen ist es mittlerweile
sogar so weit, dass Unternehmen einen Auftrag ablehnen, weil
sie nicht ausreichend Fachkräfte zu dessen Durchführung haben.
Das ist ein enormes Risiko für alle Unternehmensgrößen. Dem
können Unternehmen durch Employer Branding entgegenwirken.
Allerdings ist das keine Maßnahme, die von jetzt auf nachher
wirkt. Employer Branding ist ein langwieriger Prozesse, der
alle Mitarbeiter miteinbeziehen muss. Sie sind schließlich
Unternehmensbotschafter und Botschafter für ihren Arbeitgeber.
Ganz wichtig dabei ist, dass die theoretisch beschriebenen
Arbeitsbedingungen mit den realen Bedingungen am Arbeitsplatz
jedes Einzelnen übereinstimmen.
Abbildung 1: Pixabay © styles66
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Abbildung 2: Pixabay © 089photoshootings
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Abbildung 3: Pixabay © jarmoluk
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