Nach dem Schulabschluss steht jeder junge Erwachsene vor der
Entscheidung: Ausbildung, weiterführende Schule oder Studium.
Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen zählen kaufmännische
Berufe. Nicht präsent in den Köpfen der Schulabgänger ist
offensichtlich eine Ausbildung zum Beamten. Dabei hat die
Beamten-Laufbahn durchaus ihre Vorzüge. Was genau macht denn
ein Beamter? Kurz und knapp: ein Beamter dient dem Staat.
Er steht in einem Dienstver¬hält¬nis mit einer Gemeinde, einem
Bundesland oder gar dem Bund. Beamte verpflichten sich, hoheitsrechtliche
Aufgaben wahrzunehmen und jederzeit die demokratische Grundordnung
zu schützen. Dafür werden sie nach dem Besoldungsgesetz bezahlt.
Sie müssen weder um ihren Job fürchten noch für Gehaltsanpassungen
streiken. Sie sind nie
von Streiks, Kurzarbeit oder Insolvenzen betroffen. Beamte
gibt es in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise in
Schulen, bei der Polizei, in der Justiz- und Finanzverwaltung.
Vorteile
als Beamter
Die Hauptgründe, eine Beamten-Laufbahn einzuschlagen sind
für Interessenten die Jobsicherheit und das geregelte Gehalt.
Beamte sind nicht in Gehalts-, sondern in Besoldungsgruppen
eingeteilt. Diese sind abhängig vom Dienst: einfacher und
mittlerer (A2 bis R 10), gehobener (A 9 bis A 13) oder höherer
(A 13 bis A 16). Zudem gibt es noch spezielle Besoldungsordnungen
für Hochschullehrer (W) und Staatsanwälte (R). Das Besoldungsgesetz
regelt genau, wer welche Zuschläge und wann eine Erhöhung
erhält. Falls ein Beamter mit seinem monatlichen Gehalt nicht
auskommt oder eine größere Investition plant, erhält er zudem
einen speziellen Beamtenkredit. Dabei kann er das Beamtendarlehen
online berechnen, um seine individuellen Konditionen zu
erhalten. Der Beamtenkredit berücksichtigt die besondere Situation
der Beamten. Dadurch, dass Beamte unkündbar sind, ist praktisch
nicht mit Zahlungsausfällen zu rechnen. Daher gewähren die
Geldgeber sehr günstige Zinsen für Beamtendarlehen.
Bestens
versorgt
Beamte führen keine Beiträge zu Sozialversicherungen ab. Sie
sind in der Regel über spezielle Beamtentarife privat krankenversichert
und erhalten vom Arbeitgeber einen Zuschuss von 50 Prozent.
Im Krankheitsfall erhält der Beamte eine unbegrenzte Entgeltfortzahlung.
Beamte sind unkündbar und zahlen daher keine Beiträge zur
Arbeitslosenversicherung. Zudem
sorgt der Staat bestens für seine Diener. Jeder Beamte
erhält eine Pensionszusage und zahlt so keine Beiträge zur
Rentenversicherung.
Wie werde
ich Beamter?
Da der Beamte ein Staatsdiener ist und die demokratische Grundordnung
schützen muss, sind strenge Anforderungen zu erfüllen. Zunächst
ist die deutsche Staatsbürgerschaft nach Artikel 116 GG erforderlich.
Geordnete Verhältnisse und Identifikation mit den Ordnungs-
und Wertevorstellungen des Staates werden vorausgesetzt. Selbstverständlich
darf der potenzielle Beamte auch nicht straffällig geworden
sein. Die Schulbildung
entscheidet in erster Linie über die möglichen Laufbahnen.
Für den mittleren und gehobenen Dienst ist oft ein Studium
erforderlich (im Bahnwesen, BND, Verfassungsschutz, in Botschaften
und in der Finanz- und Justizverwaltung). Im mittleren Dienst
genügt meist die mittlere Reife (Justizvollzug, Sozialverwaltung
und bei der Polizei).
Wer sich für eine Laufbahn als Beamter interessiert, geht
über die Bewerberportale der Behörden. In der Regel werden
die Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse)
hochgeladen. Danach folgt ein Einstellungstest oder Fitnesstest
(Polizisten). Falls der Bewerber grundsätzlich in Frage kommt,
wird er zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Die Ausbildung (Vorbereitungsdienst) zum Beamten dauert zwei
Jahre im mittleren Dienst, drei Jahre im gehobenen Dienst
und 24 Monate im höheren Dienst. In der Ausbildung kann der
Beamten-Anwärter noch entlassen werden, wenn er ungeeignet
ist. Die Ausbildung endet mit der Laufbahnprüfung. Danach
ist der Beamte auf Probe eingestellt. Nach der zweijährigen
Probezeit ist der Status Beamter auf Lebenszeit erreicht.
Bildquelle: StartupStockPhotos@pixabay.com - office-594132
|