Arbeitslosigkeit kann sehr unterschiedliche Gründe haben.
Dauert sie länger an, wird es schwer, wieder Fuß fassen zu
können. Mit unterstützenden Angeboten wie Bewerbungstrainings
oder fachlichen Qualifizierungen, kann die berufliche Wiedereingliederung
jedoch erfolgreich gelingen.
Gründe für Arbeitslosigkeit und die Auswirkungen
Kündigungen beenden Arbeitsverhältnisse üblicherweise. Ist
diese durch den Arbeitnehmer selbst erfolgt, muss das trotzdem
nicht heißen, dass er froh ist über das Ende seiner Beschäftigung
in dem Unternehmen. Im Gegenteil, Kündigungen von Arbeitnehmerseite
aus, zeugen von Unzufriedenheit oder gar untragbaren Arbeitsbedingungen.
Häufig steht nicht direkt im Anschluss eine neue Stelle dahinter,
sondern vor allem anderen der Wunsch, Mobbingsituationen oder
beruflichen Stress zu beenden.
Kommt die Kündigung von der Unternehmerseite, so ist das
für viele Mitarbeiter ein herber Schlag, den sie erst einmal
verkraften müssen. Zuerst wird die eigene Leistung hinterfragt
und vermutet, dass diese nicht ausgereicht hat. Doch Sparmaßnahmen,
Modernisierungen der Produktionsanlagen und Krisen, die das
Unternehmen beuteln, sind meist die wahren Gründe für derart
drastische Schritte.
Neben dem regulären Beenden von Arbeitsverträgen führen Insolvenzen,
Unfälle und Krankheiten zum Verlust des Arbeitsplatzes. Je
nach Umstand, greifen finanziell hier zwar noch einige staatliche
Hilfen, doch am Ende steht die Wiedereingliederung in den
Arbeitsmarkt.
Erste Hürde – die Bewerbung
Den Traum von einem eigenen Buch, träumen ja sehr viele.
Doch, es gibt wohl niemanden, der sich sagt, dass er Bewerbungen
schreiben will, wenn er mal richtig Zeit hat. Arbeitslosigkeit
zwingt jedoch dazu. Wer Hilfe in Bewerbungsratgebern sucht,
wird am Ende verwirrter sein, als vorher. Denn in zehn verschiedenen
Ratgebern, werden zehn verschiedene Wege zur perfekten Bewerbung
propagiert und alle wirken wie ein eigenes Gesetz.
Für Menschen, die in der beruflichen
Rehabilitation oder auf Arbeitssuche sind, gibt es viele
Angebote, für die Lösung dieses Problems. Bewerbungstrainings,
individuelles Coaching und der Vermittlungsgutschein sind
nur einige Angebote, die Arbeitsagenturen und Rentenkasse
bereithalten.
Bevor überhaupt ein Wort geschrieben wird, sollte der Arbeitsuchende
seine Zeugnisse und Referenzen sortieren und bereithalten.
Im Grunde wird das Bewerbungsanschreiben ganz leicht, wenn
die Inhalte der relevanten
Arbeitszeugnisse hierfür verwendet werden. Liegt vom letzten
Arbeitgeber noch kein Zeugnis vor, sollte sich zeitnah drum
gekümmert werden.
Ein Bewerbungstraining – lästige Pflicht oder Geschenk des
Himmels?
Bewerbungstrainings werden durchwachsen gesehen. Vor allem
Langzeitarbeitslose die mehrfach in den zweifelhaften Genuss
solcher Maßnahmen kamen, sehen wenig Sinn dieses immer und
immer wieder zu besuchen. Ob das allerdings Rückschlüsse auf
die Qualität dieser Angebote erlaubt, bedarf einer intensiveren
Reflexion der Thematik.
Für Arbeitsuchende, die ihre Stelle erst kürzlich verloren
haben, sind solche Kurse oft eher ein Geschenk des Himmels.
Denn hier gehen sie am Ende mit einer Bewerbungsmappe raus,
die Türen zu interessanten Unternehmen öffnen kann. Üblicherweise
helfen die Dozenten in diesen Seminaren bei der Erstellung
von Lebenslauf und Anschreiben, übersetzen die Zeugnissprache
in eine klare Mitarbeiterbewertung und sind mit den Unternehmen
in der Region vernetzt.
Steht so ein Präsenzkurs nicht direkt zur Verfügung, so kann
die Lernbörse
der Arbeitsagentur Abhilfe schaffen. Hier gibt es eine
Art Onlinebewerbungstraining. Videos zu Vorstellungsgesprächen
können auf YouTube kostenfrei geschaut werden. Besonders die
von Focus Online, die in Zusammenarbeit mit Christian Püttjer
und Uwe Schnierda entstanden sind, helfen, sich richtig auf
ein Jobinterview vorzubereiten. Hier werden die Situationen
einmal mit falschem Verhalten gezeigt und dann besprochen,
um im Anschluss dieselbe Situation mit besseren Argumenten
und Verhaltensweisen noch einmal zu zeigen.
Berufliche Rehabilitation nach Krankheit oder Unfall
Für den Wiedereinstieg
nach einer längeren gesundheitsbedingten Arbeitspause,
ist die Rentenkasse der Ansprechpartner. Es gibt spezielle
Programme, die darauf orientiert sind auch Menschen mit chronischen
gesundheitlichen Einschränkungen wieder in Arbeit zu bringen.
Hier stehen neben der Belastungsoptimierung in trägerinternen
Werkstätten oder Übungsfirmen, Praktika in Unternehmen und
die Beratung von Personalverantwortlichen, in Bezug auf Lohnkostenzuschüsse
und anderen Leistungen für Arbeitgeber, auf der Agenda der
Träger. Diese Maßnahmen führen dazu, dass Coaches und Dozenten
über ein umfassendes Netzwerk verfügen und für jeden Kunden
ganz individuelle Hilfen anbieten können. Selbst wenn die
unmittelbare Arbeitsaufnahme nicht umgesetzt werden kann,
können Vermittlungen zu Beratungsstellen, Kontakte mit Selbsthilfegruppen
oder die Hilfe bei der Beantragung von medizinischen oder
therapeutischen Reha-Maßnahmen helfen, dass der Antritt einer
neuen Stelle zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden
kann. Hierfür ist ein vertrauensvoller Umgang mit seinem Coach
Voraussetzung. Selbst Gruppenangebote werden hier immer mit
intensiven Einzelgesprächen ergänzt und der Weg für den Einzelnen,
wird immer nur gemeinsam beschritten.
Die innere Hürde
Die Scheu, wie das Umfeld die Unfähigkeit deutet, eine Arbeit
zu finden, hemmt viele. Dazu kommen Medien- und Erfahrungsberichte
im Umfeld, die Angebote von Amtswegen in ein schlechtes Licht
stellen. So entsteht oft das Gefühl, dass Zuweisungen zu solchen
Angeboten als Zwang empfunden werden. Die Motivation an Bewerbungstrainings
oder Aktivierungsmaßnahmen teilzunehmen, muss daher erst wachsen.
Eine andere Sicht auf die Dinge, kann hier vielleicht helfen,
sich leichter auf diese Angebote einzulassen. Denn am Ende
haben Personen, denen solche Angebote von ihren Leistungsträgern
vorgeschlagen werden, ja nicht nur die Pflicht teilzunehmen,
sondern auch das Recht, etwas geboten zu kriegen. Und zwar
etwas, was ihnen hilft.
Am Ende verfolgt nicht ein Leistungsträger das Ziel, einen
Kunden abgeben zu können, um Gelder und Betreuungsaufwand
einzusparen, sondern ein Betroffener hat ja immer auch das
Ziel, seine Lebensqualität zu verbessern. Das gelingt am besten,
wenn die eigene Leistungsfähigkeit optimal gefördert wird.
Eine Aufgabe, die anerkannt wird, hilft hier enorm. Und bekanntlich
wächst der Mensch mit seinen Aufgaben.
Fazit: Arbeitslosigkeit ist kein Makel.
Es gibt deutlich mehr Betroffene, als der Einzelne denkt.
Auch im direkten Umfeld. Angebote zur beruflichen Rehabilitation
schaffen soziale Kontakte und zeigen, dass andere Menschen
in einer ähnlichen Situation sind. Neben den Hilfen zur Bewerbung
und Jobsuche, ist der Austausch ebenfalls oft eine große Hilfe,
eigene Probleme zu bewältigen. Der umfangreiche Antrag auf
berufliche Rehabilitation mag abschrecken, doch selbst für
das Ausfüllen gibt es Hilfe. Sogar direkt bei der Rentenkasse.
Das Verhältnis zwischen einem Leistungsträger wird immer von
beiden Seiten gestaltet. So kann ein Leistungsempfänger immer
aktiv mitbestimmen, ob ihm Hilfen angeboten oder aufgezwungen
werden, indem er sich informiert und den Dialog mit den zuständigen
Sachbearbeitern sucht. Selbst wenn eine eigene Idee für die
berufliche Zukunft fehlt, können im Rahmen der beruflichen
Rehabilitation Ideengeber aufgetan werden.
Bildquelle: Pixabay.com
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