Agiles
Projektmanagement ist als Begriff nicht klar zu definieren.
Einerseits bezieht es sich stark auf die Softwareentwicklung
und die unterschiedlichen Herangehensweisen an die Realisierung
eines Projekts, andererseits wird es auch in Industrieunternehmen
immer stärker etabliert und in Bezug auf die Lebenszyklen
von Hardware zur Sprache gebracht. Agil steht für leicht oder
weniger ins Gewicht fallend. Im Projektmanagement bedeutet
dies, der Fokus geht weg von den traditionellen Herangehensweisen
mit langen Planungen, festen Kalkulationen und straffer Führung
auf eine schnellere, flexiblere Umsetzung und hoher Eigenverantwortlichkeit.
Damit kann auf veränderte Bedingungen dynamischer und zeitnäher
reagiert werden. Input liefern hier vor allem die Anwender,
die mit dem Ergebnis komfortabel und zielführend arbeiten
sollen, was letztendlich auch eine sehr variable Gestaltung
von Projekten ermöglicht und Änderungen am Leistungsumfang
eines Projekts, schnell ermöglicht.
Die Jobangebote im Projektmanagement zeugen von einem hohen
Fachkräftebedarf und interessanten Aufgaben.
Methoden im agilen Projektmanagement
Die bekanntesten Begriffe in diesem Zusammenhang sind Scrum
und Extreme Programming. Die wollen wir hier näher erklären.
Scrum
Srcum gilt als Regelwerk zur Entwicklung und Nutzung komplexer
Prozesse oder Produkte. Entwickelt wurde es in den 90er Jahren.
Näher beschrieben wird es im Scrum
Guide, der frei zum Download in über 30 Sprachen Sprachen
verfügbar ist.
Wesentlich bei der Entstehung von Scrum, war der Umstand,
dass es nicht immer möglich ist, etwas komplett durchzuplanen
und störende Komponenten nicht immer vorhersehbar waren. In
der traditionellen auf Planung orientierten Herangehensweise
war es langwierig, Lösungen zu finden oder ganz ganze Pläne
abzuändern. Um hier mehr Flexibilität und Agilität zu erreichen,
wurde Scrum entwickelt.
Extreme Programming weist durchaus Ähnlichkeiten mit Scrum
auf, ist jedoch rein auf Software angelegt. Abgekürzt wird
es mit XP, was einige noch von einem namhaften Betriebssystementwickler
her kennen dürften. Hier wird Software kundenorientiert entwickelt,
indem kleine Teams in engem Kontakt zum Auftraggeber arbeiten
und entsprechende Programmierungen auf dem kürzesten Weg entwickeln.
Dies gelingt durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Entwicklern und der Qualitätssicherung in sogenannten Sprints.
Im Kleinen wendet jeder Scrum an und zwar immer dann, wenn
ein Ziel erreicht werden muss und Störungen auftreten. Problemlösungskompetenz
im Alltag wird durch Lebenserfahrung und praktische Veranlagung
gestärkt. Im Projektmanagement und anderen Bereichen sind
dafür berufliche
Weiterbildungen im Projektmanagement, Personalwesen und anderen
Themen nötig.
Das Agile Manifest
Das Agile Manifest gilt als eine Art Standard im agilen Projektmanagement.
Ursprünglich bezog es sich nur auf Software, inzwischen wurde
es auf Produkte verallgemeinert und findet auch in der Industrie,
beispielsweise in der Autoproduktion Anwendung. Es gibt Tendenzen
zur Arbeitsorganisation wie der Lean Production.
Inhaltlich stützt sich das Agile Manifest auf folgende vier
Kernaussagen:
- Prozesse und Arbeitsgeräte sind gegenüber Interaktionen
und Menschen nachrangig zu betrachten
- Die Funktion des Ergebnisses hat Vorrang vor Dokumentation
- Der Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber ist der Vorrang
vor Vertragsverhandlungen zu geben
- Nötige oder gewünschte Änderungen gehen vor die Verfolgung
von Plänen
Zusammengefasst sind Funktionalität und optimale Ergebnisse
also den Kosten, dem Plan und der Dokumentation vorangestellt.
Dies wird durch engen Kontakt, Arbeit in kurzen Zyklen und
schneller Umsetzung von Änderungen erreicht. Diese kurzen
Zyklen werden Time Box genannt.
Time Box
Iteratives Vorgehen gilt als Grundprinzip im agilen Projektmanagement,
wie auch in allen anderen Ansätzen des agilen Arbeitens. Es
bedeutet, dass Aufgaben in kurzen Zyklen – Time Boxen gelöst
und die Ergebnisse dem Auftraggeber dargelegt werden. Erfolgt
eine Teilabnahme, gilt die Aufgabe als erledigt, wird ein
Änderungsantrag gestellt, kann dieser direkt bearbeitet und
der Fortgang des gesamten Projektes darauf ausgerichtet werden.
Die Veränderungen im Projektmanagement wirken sich auch auf
andere Bereiche aus. Daher gibt es inzwischen entsprechende
Zertifizierungen, die Schnittstellen zur Qualitätssicherung,
dem Risikomanagement und anderen Bereichen haben.
Digitale Hilfen fürs Projektmanagement
Es gibt zahlreiche
Programme, die das Projektmanagement erleichtern und die
Teamarbeit unterstützen. Dabei stehen die Anwenderfreundlichkeit,
der Datenschutz, Kundenservice und eine Orientierung an der
Praxis bei den meisten Programmen im Vordergrund. Assistenten
oder die intuitive Anwenderführung ersparen das Wälzen von
Handbüchern und Durchforsten von Hilfen. Ohne entsprechende
Angebote zur Datensicherung und -sicherheit, vor allem bei
Cloudbasierten Angeboten, können Unternehmen, die selbst hohe
Auflagen in diesen Punkten erfüllen müssen, heute nicht mehr
auskommen. Daher sind die Anbieter hier bestrebt, guten Service
zu leisten.
Bei Anwenderproblemen gibt es zahlreiche Supportmöglichkeiten,
die schnelle Lösungen bieten und den unternehmenseigenen Administrator
nicht in seiner eigentlichen Arbeit blockieren.
Ohne Praxisbezug kann so ein Tool nicht funktionieren. Letztendlich
kommen die Techniken fürs agile Projektmanagement ja auch
aus der Softwareentwicklung, daher gibt es hier leistungsstarke
und umfassende Angebote, die genau auf die Anforderungen agiler
Teamarbeit abgestimmt und in der Regel auch praxiserprobt
sind.
Verschiedene Schnittstellen ermöglichen ein Zusammenführen
der Daten aus anderen Anwendungen. Zudem können Auswertungen,
Pläne und grafische Darstellungen über den Stand des Projekts
mit wenigen Klicks ausgegeben werden.
Karriere im Projektmanagement
Veränderte Bedingungen am Arbeitsmarkt, stetiger Wandel in
der digitalen Welt und steigende Ansprüche von Endverbrauchern,
zwingen Unternehmen dazu, ihre Dienstleistungen und Produkte
permanent weiterzuentwickeln und auf die Wünsche der Endkunden
anzupassen. In Bezug auf Software oder Arbeitsgeräte bedeutet
dies, dass die Anwender zur Optimierung der Ergebnisse hinzugezogen
werden und ihnen Arbeitsmittel gestellt werden, die effektiv
arbeiten und dabei einen hohen Funktionsumfang und leichte
Anwendung bieten. Auch die Personalauswahl
ist hiervon betroffen. Immer neue Skills sind gefragt und
die Rollen in den Teams müssen flexibel besetzt werden.
Aus dem bestehenden Mitarbeiterstamm können durch gezielte
Personalentwicklungen Spezialisten rekrutiert werden, ein
Pool von zuverlässigen Freelancern steht zur Verfügung und
Studenten im Praxissemester oder Trainees ergänzen den Personalstamm,
der bei Projekten zur Verfügung steht. Trotzdem zeigen die
aktuellen zahlreichen Stellenangebote, dass dieser Bereich
gute Karrierechance bietet und es sich ggf. auch für interessierte
Personen aus anderen Arbeitsbereichen lohnt, sich in diesem
Bereich weiterbilden zu lassen. Dies geht durch berufsbegleitende
Angebote, via Onlineseminar oder Fernstudium. Die Kosten für
Weiterbildungen können oft bis zu 100 % gefördert werden.
Anbieter entsprechender Schulungen informieren hier und kennen
vor allem auch die bundeslandspezifischen Angebote in puncto
Weiterbildungsförderung.
Projektmanagement gibt es in jeder Branche vom Sozial- oder
Sportverband bis hin zur Autoindustrie. Nur wenige Arbeitsfelder
ermöglichen so ein breites Spektrum an beruflichen und thematischen
Einsatzmöglichkeiten. Es lohnt sich also, sich mit dem Thema
zu beschäftigen und zu hinterfragen, ob die eigene Karriere
in diese Richtung ausgebaut werden kann.
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